Es gab kürzlich viel Hype um das "tödliche" PM(M)A (para-Methoxy-N-Methylamphetamin) und um neue, ultrastarke MDMA-Pillen, die momentan in der britischen Clubszene die Runde machen. Die führende Drogenstiftung Dancesafe beschrieb die neuen Pillen, die teilweise mit dem 'UPS'-Logo versehen waren, als "potenziell schädlich, weil sie so stark sind".

PM(M)A ist dann gefährlich, wenn Sie denken, Sie nehmen MDMA ein. MDMA bietet nämlich eine schwächere Erfahrung mit mehr unschönen Nebenwirkungen. Wenn Sie nun eine höhere Dosis einnehmen, weil Sie der Meinung sind, Ihr Zeug ist schwach, könnten Sie in ernsthafte Schwierigkeiten geraten.

Traurige Tatsache ist, dass sich PM(M)A günstiger herstellen lässt, da die Vorläuferchemikalien leichter zu beschaffen sind. Leider sind einige 'Chemiker' im holländischen Untergrund auch nicht immer so ethisch, gewissenhaft oder gar wissenschaftlich veranlagt, wie wir das gerne hätten.

Als ich mich mit Prof. Fiona Measham unterhielt, die aktuell damit beschäftigt ist, Drogentests in Großbritannien zu revolutionieren, sagte sie mir:

 

"Das Problem ist, dass die Leute die UPS-Pillen jetzt wollen, denn es wird gesagt, sie wären stark und rein. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis einige neue UPS-Pillen mit PM(M)A herauskommen.

Neulich ging ich ins Canal Mills in Leeds, weil dort eine Acid House Night stattfand. Allerdings war ich geschockt und entsetzt, was ich dort alles miterlebte. Bei meiner Ankunft musste ich zunächst all meine Habseligkeiten auf ein Plastiktablett legen und mich einer gründlichen Durchsuchung unterziehen. Anschließend wurde uns gesagt, dass ich und mein Freund uns in einer separaten Schlange anstellen mussten. Dort wurden wird dann an einer Wand aufgereiht und von einem Spürhund ordentlich inspiziert. Sobald wir drinnen waren und ich dem Türsteher einen Kommentar an den Kopf warf (der nicht gut ankam), bei dem ich den Club mit Guantanamo Bay verglich, sah ich einen Strom schmutziger Leute, die konstant rausgeschmissen wurden.

Die Guerilla-Security an der Tür wurde außerdem von Leuten unterstützt, die zwischen die kleinen Schlitze in den Toilettenkabinen spionierten, um dadurch Drogenkonsumenten auf frischer Tat zu ertappen. Ein Security mit Pferdeschwanz und Glasauge ist in diesem Fall besonders hervorzuheben. Einmal sind sogar zwei Türsteher in die Männertoilette gestürmt und verlangten, dass jeder Anwesende durchsucht werden muss.

Nachtclubs scheinen Clubgänger inzwischen dazu einzuschüchtern, ihre Drogen schon zu nehmen, bevor sie auf den Veranstaltungsort gehen. Aber in Anbetracht der Stärke der sich aktuell im Umlauf befindlichen Drogen ist das sehr gefährlich. Es handelt sich hier um eine bemerkenswerte Situation, in der es Nachtclubs geschafft haben, sich komplett von jedweden rechtlichen Folgen zu entlasten, während sie ihre Klientel einem erhöhten Risiko aussetzen.

Obgleich es natürlich die vorzuziehende Option wäre, können wir Sie nicht davon abhalten, diese Drogen zu nehmen. Es ist also sehr wichtig, dass wir dringend dazu anraten ein Testkit zu verwenden und es ebenfalls vernünftig wäre, für den Anfang nur die Hälfte der geplanten Dosis zu nehmen.

Wie Sie Ihre Pillen testen: streuen Sie einfach die kleinen Pulverstückchen von ganz unten aus dem Tütchen in das Reagenzglas und beobachten Sie, welche Farbe es annimmt (siehe unten).

Lila/Schwarz = MDMA
Braun = PM(M)A *GEFAHR*
Rot = Ketamin
Grün = Amphetamin

Beim Versuch, eine breitere Perspektive über die Situation abzuleiten, suchte ich drei verschiedene Dealer auf, die Pillen an Studenten verkauften. Im Namen der Aufklärung und des Wissens, kaufte ich ein paar Pillen, um sie zu testen.

Die ersten waren rosafarbene 'Chupa Chups', die soweit ich weiß eine hohe Dosis MD enthielten. Leider musste ich nach einem kurzen Test feststellen, dass sie PM(M)A beinhalteten. Nachdem ich mir den Kaufpreis erstatten ließ, gingen die Dinger gleich ab in die Toilette. Als nächstes kam eine grüne, schlagringförmige Pille dran, die eine wahnsinnig starke lila Reaktion auslöste, die mir damit bis zu 200mg Ecstasy andeutete. Die dritte Pille war eine rosafarbene 'UFO', die, wie Sie im obenstehenden Vine sehen können, ebenfalls als MDMA eingestuft wurde.

Unterm Strich lässt sich feststellen, dass ein Testkit ungefähr einen Fünfer kostet und wenngleich es auch nicht zu 100% genau ist,kann es Ihnen dennoch das Leben retten.